Frau mit fragendem Gesicht

Ist eine Kapitallebensversicherung sinnvoll?

Viele Versicherungen gibt es, bei denen klar ist, dass sie nötig sind, so zum Beispiel die Kfz-Versicherung oder für die Besitzer von Yachten die Yachtversicherungen als Pendant. Doch gibt es auch viele andere Versicherungsarten, wo das nicht ganz einfach zu beantworten ist, inwiefern sie überhaupt einen Nutzen darstellen und ob es nicht besser wäre, sich dieses Geld zu sparen bzw. anderweitig anzulegen. Ein sehr gutes Beispiel dafür sind Lebensversicherungen. Denn wenn man sich diese Versicherungsart etwas genauer ansieht, wird der Nutzen, zumindest teilweise, fragwürdig. Normalerweise funktioniert eine Kapitallebensversicherung nach dem folgendem Prinzip: man zahlt einen Betrag X als monatlichen Beitrag an die Versicherungsgesellschaft. Dieser Betrag ist entweder fest vereinbart oder er wird dynamisch angepasst, das heißt, entsprechend der Inflation wird der Wert der Versicherung angeglichen, denn nach 30 Jahren haben 20.000 Euro gewiss einen anderen, schlechteren Wert als heute. Die Laufzeit selbst beträgt dabei im Schnitt zwischen 20 und 30 Jahren, jedoch sollte die Versicherung so oder so spätestens zwischen dem 63. und 67. Lebensjahr enden und dann zur Auszahlung kommen. Dann kann auch eine Kapitallebensversicherung sinnvoll sein.





Aufteilung der Versicherungsprämie

Ein geringer Teil des Beitrags wird dafür für den Todesfallschutz verwendet, die restliche Differenz wird dabei zur Kapitalvermehrung benutzt, der sogenannten Überschussbeteiligung. Das ist nichts anderes als eine Verzinsung, nur dass es eben bei Kapitallebensversicherungen Überschussbeteiligung heißt. Dabei prognostizieren die meisten Versicherungsgesellschaften einen bestimmten Prozentsatz, der in der Regel zwischen vier und sechs Prozent liegt. Mit dem Geld selbst arbeiten die Versicherer. So investieren diese dann beispielsweise auf Geld- und Aktienmärkten in verschiedene Fonds. Und genau hier liegt schon der erste Knackpunkt.

Alternativen zur Kapitallebensversicherung

Denn genauso kann jemand eine Risikolebensversicherung abschließen, also nur den Todesfall finanziell absichern, ohne dass es nach Ablauf der Versicherungszeit zu einer Auszahlung kommt. Die Differenz zu denselben Kosten wie der Kapitallebensversicherung kann der Kunde dann selbst in Fonds einbezahlen. Denn wer die verschiedenen Fonds einmal langfristig betrachtet, wird feststellen, dass diese immer einen Gewinn machen, der wesentlich höher liegt als die garantierten Zinsen aus den Überschussbeteiligungen von Lebensversicherungen. Gerade bei Laufzeiten von 20 bis 30 Jahren liegt der Gewinn hier oftmals deutlich im zweistelligen Prozentbereich.

Fondgebundene Produkte

Auf lange Sicht gewinnen Aktien immer. Man kann noch so weit zurückgehen in der Geschichte von Aktien und Fonds. Selbst unter Berücksichtigung der großen Börsencrashs sehen die Zinserträge erheblich besser aus als bei Überschussbeteiligungen von Kapitallebensversicherungen. Es gibt hierzu des Weiteren eine Alternative für diejenigen, die sich nicht selbst in die Materie einarbeiten wollen oder können. Und zwar in Form von sogenannten fondgebundenen Lebensversicherungen. Deren Überschusserträge sind ebenfalls deutlich höher als von herkömmlichen Kapitallebensversicherungen. Allerdings sollte man aufpassen, dass in den fondgebundenen Lebensversicherungen auch Werte garantiert werden, so dass ein Totalverlust ausgeschlossen ist. Ob nun eine Kapitallebensversicherung sinnvoll ist, welche einen Garantiezins garantiert oder eine fondgebundene Lebensversicherung besser ist, muss jeder für sich entscheiden!