Frau mit fragendem Gesicht

GOT für Tierärzte

Was darf das Wohl unseres Hundes kosten?

Die meisten Hundefreunde wissen: Der Kauf eines kleinen oder großen Vierbeiners bringt auch immer jede Menge Verantwortung mit. Liebe und Futter, bei dem der Anteil der hochwertigen Proteine stimmt, sind zwar enorm wichtige Dinge, die gegeben und einkalkuliert werden müssen, aber nicht alle. Ein Hund kostet immer auch etwas Geld - allerdings bezieht sich das bei Weiten nicht nur auf die Anschaffungskosten an sich. Im Laufe eines Hundelebens fallen immer auch Tierarztkosten an. Diese können allerdings, je nach Tierarzt, Hundeart und Diagnose, mehr oder weniger teuer ausfallen. Aber wie genau berechnen sich die Kosten für den Tierarzt? Gibt es bestimmte gesetzliche Anordnungen, nach denen sich die Tierärzte in Deutschland richten müssen? Und wenn ja, wie kommt es, dass manche Tierärzte günstiger sind als andere?

GOT für Tierärzte - Unterschiede in Preisen und Leistungen

Die Kosten, die ein Tierarzt in Deutschland für eine Behandlung verlangen darf und sollte, sind hierzulande sehr streng geregelt. Sehr detaillierte Informationen zu der sogenannten Gebührenordnung für Tierärzte (kurz GOT genannt) finden sich im Bundesgesetzblatt. Aber was genau ist die GOT für Tierärzte und was regelt sie vorder- und auch hintergründig? Das ist sehr schnell erläutert: Grundlegend wird in der GOT für Tierärzte erfasst, welche Mindest- und Höchstpreise Tierärzte einhalten müssen, die in Deutschland praktizieren. Dass soll zum einen vermeiden, dass Hundehalter mit willkürlichen und überteuerten Preisen konfrontiert werden. Zum anderen soll es jedoch auch einen zu starken Konkurrenzkampf zwischen den einzelnen Tierärzten unterbinden.





Dennoch scheiden sich bei den Tierarztkosten oft die Geister und auch die Preise. Wie genau kann das aber sein, wo doch die GOT für Tierärzte alles preisliche recht genau festlegt und vorschreibt? Das liegt vor allem daran, dass die vorgegebenen Preisspannen zum Teil recht weitreichend sind. In Deutschland praktizierende Tierärzte müssen sich also nicht an sehr eng vorgegebene Preise richten. So können sie im Falle der höchsten Kosten teilweise sogar bis zu drei Mal so teuer sein, als ein Tierarzt, der nur den mindestens veranschlagten Satz für die Behandlungskosten verlangt.

Vor- und Nachsorge ist leider auch eine Frage des Geldes

Da die GOT für Tierärzte aber, vielen Tierärzten und auch Experten nach, nicht immer aktuell und leicht verständlich ist, kommt es hier sehr oft zu Missverständnissen. Die Gründe sind die zum einen für Laien nicht immer nachvollziehbaren Leistungen, aber auch die nicht immer berücksichtigten Neuerungen in der Tiermedizin. Zudem werden zahlreiche Zusatzdienste, die viele Tierärzte heute in der Regel automatisch leisten, nicht im Verzeichnis mit einberechnet. Im Falle einer umfassenderen Leistung wird also meistens ein höherer Satz verlangt. Viele Besitzer können das aber nicht immer komplett nachvollziehen. Das bedeutet meistens, dass viele Tierärzte im Falle von niedrigeren Kosten an den Leistungen sparen, um diese für den Besitzer zu drücken.

Ein gutes Beispiel, zur Verdeutlichung für den Hundehalter, ist das einer Operation. Die GOT für Tierärzte staffelt die tierärztlichen Leistungen grundlegend in einzelne Gesamtleistungen. Im Falle einer Sterilisation wäre also der gesamte Operationsprozess einbezogen - von den direkten OP-Vorbereitungen über den Eingriff bis hin zur direkten OP-Nachsorge. Bis auf die Kosten für Medikamente, Narkosemittel und Verbandsmaterial usw. lässt die GOT den Tierärzten nicht allzu viel Spielraum. Denn nur diese dürfen individuell nach dem Gewicht und dem Alter der Hunde berechnet werden. Der Rest der Kosten muss sich an die Staffelung für eine Sterilisation halten. Wie lässt sich also sparen? Beispielsweise indem man weniger schonende Narkoseverfahren nutzt, den Besitzer als Helfer mit einplant und die Nachsorge durch den Tierarzt eingrenzt. Das bedeutet, dass ein Tier zum Beispiel im halb narkotisierten Zustand an den Besitzer zurückgegeben wird. Selbstverständlich wäre es jedoch viel besser und sicherer, wenn der Hund bis zum vollständigen Aufwachen in der Obhut des Tierarztes bleiben würde. Allerdings wird das natürlich mit einem höheren Satz berechnet.